Hannes Kuhl
Hannes ist Mitte dreißig, könnte auch Fotomodell sein und passt mit seinem schwarzen Filzhut so gar nicht in das Bild eines Tankstellenwarts an der A7 in den Hüttener Bergen.
Dabei brennt Hannes' Herz für die "Vierzigtonner", die täglich über die Autobahn rollen. Nach seiner Auffassung sind Trucker wahre Cowboys der Fernstraßen. Es fasziniert ihn, von deren rastlosen Dasein und den abenteuerlichen Geschichten zu hören. Auch wenn diese Faszination bei seiner Freundin Inga oft auf Unverständnis trifft, lässt sie ihn doch einmal im Jahr gewähren, sodass er seinen Kumpel Bernd auf eine seiner Touren durch Europa begleiten kann. Von diesen Fahrten zehrt er immer eine kleine Ewigkeit und gibt seine Stories oft ungefragt in Gesprächen mit seinen Kunden zum Besten.
Generell hat Hannes ein eher übergroßes Redebedürfnis, was ihn in seinem Job jedoch umso sympathischer erscheinen lässt. Zu seinen Geschichten aus "fernen" Landen gesellen sich dabei auch Erzählungen über diverse Raubüberfälle auf seine geliebte Tankstelle, die er tapfer durchgestanden hat. Insgeheim freut er sich schon auf den nächsten Überfall, denn er hat jeden Action-Film gesehen und durchschaut jeden Gangster und Trickbetrüger. Wenn er sich dann den Gesetzlosen in seiner Tankstelle oder auch in der Kneipe seiner Freundin Inga gegenübersieht, wächst er förmlich über sich hinaus, wobei sein Gesicht eine fast schon unnatürliche Färbung annimmt.